Projekttitel:
Ortsplanungsrevision Ostermundigen, räumliche Entwicklungsstrategie (2018-20)
Zentrale Themen:
Qualitative Innenentwicklung, kommunale Entwicklungsstrategie, strategische Stadtentwicklung, clusterorientierte Stadtentwicklung, differenzierte Wirtschaft, Raumdynamik, urbanes Netzwerk, Standortentwicklung, informelle Raumplanung, kommunale Raumplanung, Führungsinstrument der strategische Gemeindeentwicklung, Abstimmung Verkehr - Städtebau - Landschaft, Bestand als Ausgangslage, Stadtmorphologie, Entwicklung mit Ortsbezug, langsame Entwicklung, Mitwirkung, Darstellung der Auswirkungen, Vermittlung von Chancen und Möglichkeiten der Verdichtung, Transformation, Identität, Gebietsspezifische Quartierentwicklung, Netze und Orte für Austausch und Begegnung festigen, Stadtpsychologie, Public Management, Placemaking, Mikro-Interventionen, Nutzen spezifischer Lagequalitäten für Gewerbe, die produktive Stadt, Schaffen von Partnerschaften, Ortsverträgliche Mobilität, Hochhausstandorte, Kommunale Boden- & Liegenschaftspolitik, Städtebau und Wohnbaupolitik, Stadtgesellschaft, umweltgerechte Stadt
Projektverfasser:
Van de Wetering Atelier für Städtebau GmbH (Federführung, Städtebau, Raumplanung), mrs partner ag (Verkehrsplanung), Lorenz Eugster (Landschaftsarchitektur), Panorama AG (Kommunikation, Raumplanung)
Auftraggeber:
Gemeinde Ostermundigen
Links:
Ostermundigen ist Teil des ersten Agglomerationsgürtels der Stadt Bern. Durch die zentrale Lage, die günstige Erschliessung und die attraktive umliegende Landschaft steht die Gemeinde unter grossem Entwicklungsdruck. In einem departementsübergreifenden Arbeitsprozess und im Austausch mit der interessierten Bevölkerung wurde eine Räumliche Entwicklungsstrategie (RES) entwickelt. Zum Erhalt der Landschaft, der Förderung der nachhaltigen Ortsentwicklung und zur Optimierung der öffentlichen Investitionen hat dabei die Innenentwicklung Priorität.
Die mit dem Leitmotiv «Mehr Stadt erfordert mehr Dorf» und «Mehr Dorf erfordert mehr Stadt» sowie sechs Leitsätzen mit Aktionsfeldern und Handlungsanweisungen zu den Themen Siedlung, Freiraum, Mobilität und Gemeinschaft formulierte RES zeigt auf, wie mit der Verdichtung Qualitäten und Mehrwerte für die Bevölkerung entstehen und dabei eine soziale und räumliche Stabilität gewährleistet wird.
Die Innenentwicklung wird dabei sehr präzis an wichtigen aber komplexen Orten eingesetzt. Zentrales Thema ist die Stärkung der Achse Bernstrasse als Hauptverkehrsachse der Gemeinde. Durch die gezielte Verdichtung der ersten Bautiefe kann auf die spezifischen Anforderungen dieses Stadtraumes reagiert werden, wodurch Chancen (Sichtlage, Erreichbarkeit, Frequenzen) bewusst genutzt werden. An Kreuzungsstellen mit den Quartierachsen entstehen Stadtknoten als Treffpunkte, Drehscheiben und Merkpunkte. Wesentlicher öffentlicher Grundbesitz gewährleistet eine aktive Steurung der Entwicklung dieser „zentralen Baustellen“ durch die Gemeinde.
Bestehende Identitäten werden mit der RES gestärkt. Zwischen Bahnhof und dem Stadtberner Quartier Galgenfeld ist Ostermundigen ein urbaner Stadtteil mit Mischnutzungen, genossenschaftlichem Wohnen und neuem Stadtpark. Im Ortszentrum ist Ostermundigen eine Kleinstadt mit kleinteiligen Gebäudestrukturen in hoher Dichte. Randlagen und grüne Wohnquartiere ohne Sanierungsbedarf gelten als „Gebiete in Ruhe“. Hier bleibt Ostermundigen dörflich.