Projekttitel:
Städtebauliches Gesamtkonzept Emmen (Konzeptwettbewerb 1. Rang 2018, Gesamtkonzept 2018-2019)
Zentrale Themen:
Mitwirkung, Bevölkerungsumfrage, Abstimmung Siedlung-Verkehr, städtebauliches Zukunftsbild, regionale Positionierung, strategische Stadtentwicklung, Raumanalyse, Raumdynamik, grosszügige Landschaft, Aktivierung Kulturland, ökologische Vernetzung, Landschaftsfenster, klima-adaptierte Stadt, umweltgerechte Stadt, innovative Stadt, Stadtsoziologie, Um- und Auszonung, Hauptstrassen als Lebensader, Autobahn als Umfahrung, strukturierendes ÖV-System, Umsteigehubs als urbane Drehscheiben, Geschäftsstrassen, Bepflanzung von Strassen und Plätzen, Methode ABC, Management der Arbeitsplätze, Profilierung Arbeitsplatzquartiere, Emmen als produktive Stadt, Placemaking, akteursorientierte Planung, differenzierte Quartierentwicklung, clusterorientierte Stadtentwicklung, vielseitiges Wohnangebot, kooperative Wohnformen, grundgebundenes Wohnen, Verdichtung mit Mehrwerten, Wirtschaftspolitik,differenzierte Wirtschaft, gewerbliche Dienstleistungsachse, hohe Häuser, Vernetzung von inneren Grünräumen, grüne Routen, Veloschnellrouten, feinmaschiges Fusswegnetz, polyzentrische Entwicklung, attraktive Quartiertreffpunkte.
Team:
Van de Wetering Atelier für Städtebau GmbH (Federführung; Städtebau, Stadtentwicklung), mrs partner AG (Verkehr), Fahrni Landschaftsarchitekten GmbH (Landschaft), Hochschule Luzern HSLU (Sozialraum).
Auftraggeber:
Gemeinde Emmen
Links:
Artikel Luzerner Zeitung 27.11.2019 "Das Ortsbild der Gemeinde Emmen wird klarer definiert"
Artikel Luzerner Zeitung 17.12.2019 "Emmen stellt die Weichen für die Zukunft"
Emmen ist Teil der Kernagglomeration von Luzern. Die attraktive Lage und gute Erreichbarkeit haben zu einer grossen Entwicklungsdynamik geführt. Das städtebauliches Gesamtkonzept strukturiert dabei die qualitative Weiterentwicklung der Gemeinde.
Ein wichtiger Grundsatz des Konzepts ist der Erhalt der grosszügigen offenen Landschaft. Es gibt keine Siedlungserweiterungen, gleichzeitig wird die Verdichtung nur ganz bewusst eingesetzt als Instrument der Ortsaufwertung. Ein zentrales Element ist das Ypsilon Gerliswil- und Seetalstrasse, als urbanes Rückgrat und Lebensader der Gemeinde. Mit einer gezielten, konzentrierten Verdichtung wird dieses Hauptstrassennetz zum vollwertigen Stadtraum. Dank der präzisen Abstimmung zwischen Verkehr und Städtebau kommen die positiven Aspekte des Verkehrs zum Tragen. So wird die Nahversorgung in den Quartieren gesichert, die hohe Standortqualität fördert die Ansiedlung von hochwertigen Arbeitsplätzen. Der industrielle Charakter ist dabei Träger der Identität. Gleichzeitig sind gut funktionierende Orte nicht von der Verdichtung betroffen. Als Pendant zum dynamischen Ypsilon gibt es ein ruhiges, grünes System. Ausgehend von der grossen inneren Freizeitanlage Mooshüsli werden alle Sport-, Grün- und Schulanlagen miteinander und mit der äusseren Naturlandschaft vernetzt. Landschaftsfenster sichern dabei Weitblicke in die umliegende Natur- und Kulturlandschaft. Die differenzierte, quartierweise Entwicklung stärkt die Vielseitigkeit und somit auch die Robustheit der Gemeinde. Die Mikrolagen werden genutzt zur Schaffung von unterschiedlichen Wohn- und Arbeitsplatzangeboten. Es gibt dichte Stadtquartiere, durchgrünte Villenquartiere oder auch Quartiere für Industrie und produzierendes Gewerbe. Das Projekt wurde im Rahmen einer gross ausgelegten Mitwirkung entwickelt. Wichtig waren klare, präzise Aussagen, verständliche Pläne und Darstellungen, die inspirieren.
Das Konzept ist, dank den klaren, differenzierten Aussagen und der integralen, massstabsübergreifenden Betrachtung, ein vielseitig einsetzbares Planungsinstrument. Es ist die zentrale Grundlage für die Ortsplanungsrevision und für weitere Entwicklungen und Projekte (Arealentwicklungen, Verkehrsprojekte, Umgestaltung öffentliche Räume).